Stoffwechsel im Jahreszeitenwechsel
- Jana Barth
- 2. Sept.
- 4 Min. Lesezeit
Sommer, Winter & dein Stoffwechsel – was da eigentlich passiert
„Im Sommer isst man Salat, im Winter Eintopf – das war’s, oder?“
Naja, ganz so einfach ist es nicht. Unser Körper reagiert tatsächlich auf Jahreszeiten: mal subtil, mal deutlich. Hormone, Energieverbrauch, Stimmung – alles hängt ein bisschen mit Licht, Temperatur und unseren Gewohnheiten zusammen. Und manchmal eben auch mit der Laune beim Abendessen.

Wintermodus: Mehr Hunger, weniger Bewegung?
Wenn’s draußen kalt ist, läuft unser Körper in einem anderen Modus:
Thermogenese: Bei echter Kälte (ja, rausgehen zählt, Heizung hochdrehen eher nicht) aktiviert der Körper braunes Fettgewebe. Das verbrennt Energie, um Wärme zu produzieren. Klingt cool – bringt aber nur dann wirklich was, wenn du dich regelmäßig der Kälte aussetzt.
Appetit: Kürzere Tage, mehr Dunkelheit → Hormone wie Melatonin und Cortisol spielen verrückt. Viele Menschen haben im Winter mehr Hunger und Lust auf „Comfort Food“.
Alltag: Kombinier das mit gemütlichen Sofa-Abenden und ein paar Weihnachtsplätzchen – und schon ist das kleine Kilo plus da.
Kurzer Vergleich: Dein Stoffwechsel allein macht dich im Winter nicht dicker. Es ist eher die Kombi aus mehr Lust auf Deftiges, weniger Bewegung und ein paar Feiertagsfallen.
Sommermodus: Leichter essen, mehr Bewegung
Sobald es wärmer wird, passiert fast das Gegenteil:
Weniger Thermodruck: Dein Körper muss keine Wärme produzieren, also läuft der Ofen etwas entspannter.
Mehr Licht: Lange Tage, Sonne satt → das hebt die Stimmung und dämpft oft sogar den Appetit.
Frisches Angebot: Obst, Gemüse, knackige Salate – du willst sie essen, weil’s passt. (Okay, und weil Grillen auch dazugehört. Aber das ist eine andere Geschichte.)
Unterschied zum Winter: Dein Energiebedarf steigt im Sommer nicht automatisch. Es ist eher die Stimmung und der Alltag, die deine Essgewohnheiten leichter machen.
Hormone – die heimlichen Dirigenten
Licht und Dunkelheit wirken wie ein Taktstock für deinen Hormonhaushalt:
Melatonin regelt den Tag-Nacht-Rhythmus → mehr Dunkelheit, mehr Müdigkeit.
Leptin & Ghrelin beeinflussen Hunger und Sättigung → im Winter kippt das Verhältnis leicht zu „mehr Hunger“.
Cortisol steigt bei Stress (hallo Weihnachtshektik!) → Appetit und Bauchfett lassen grüßen.
Fazit: Nicht nur der Teller bestimmt, sondern auch die innere Uhr.
Quer gedacht: kleine Tricks für jede Jahreszeit
Winter
Licht tanken: Geh morgens 30 Minuten raus. Das stabilisiert Appetit & Stimmung.
Kälte nutzen: Mal raus in die frische Luft, vielleicht sogar mit kalter Dusche oder Schnee-Spaziergang → kleiner Extra-Kick für den Stoffwechsel.
Komfort clever: Suppen & Eintöpfe mit viel Gemüse und Eiweiß statt Sahnesoße & Schinken.
Sommer
Trinken: 2–3 Liter Wasser, Tee oder Infused Water. (Und nein: drei Weinschorlen zählen nicht.)
Frisches genießen: Beeren, Salate, Bowls – die Saison liefert’s.
Training anpassen: Lieber früh morgens oder abends schwitzen, statt in der Mittagshitze zu kollabieren.
Und jetzt Hand aufs Herz
Dein Stoffwechsel ändert sich tatsächlich ein bisschen je nach Jahreszeit – aber nicht so stark, dass du im Winter automatisch zunimmst oder im Sommer von allein abnimmst.
Der größere Hebel bist du selbst: wie du isst, dich bewegst und mit deinem Alltag umgehst.
„Im Sommer holen wir uns die Energie aus Sonne und Beeren. Im Winter eben aus Suppe und Kerzenlicht. Wichtig ist nur, dass wir uns nicht vom Jojo tanzen lassen.“
Und was ist mit Herbst und Frühjahr?
Frühjahr – Neustart für Körper & Laune
Mehr Licht, mehr Energie: Die Tage werden länger, die Sonne zeigt sich wieder – Melatonin (Schlafhormon) geht runter, Cortisol & Serotonin sorgen für mehr Antrieb. Viele fühlen sich „leichter“ und motivierter.
Frühlingsmüdigkeit: Paradox, aber bekannt: Der Körper muss Hormone & Kreislauf anpassen, das kann Übergangsmüdigkeit bringen. Bewegung und frische Kost helfen.
Appetit: Leichte Küche passt jetzt besser – erste Salate, Spargel, Erdbeeren. Nach der „Winterküche“ schreit dein Körper regelrecht nach frischem Grün.
Frühjahr ist quasi der Reset-Knopf: Stoffwechsel fährt hoch, Stimmung auch. Vor allem, wenn du ihm mit Bewegung und buntem Essen hilfst.
Herbst – die Vorbereitung auf den Winter
Licht geht runter: Kürzere Tage → Melatonin steigt, Serotonin sinkt → Stimmung schwankt, Appetit steigt (besonders auf Süßes & Deftiges)
„Energiespeicher“-Modus: Evolutionär sinnvoll: Körper legt gern Reserven an, weil Kälte & weniger Nahrung drohten. Heute: Kürbisgerichte, Gans & Lebkuchen im Supermarkt
Bewegung: Es wird kühler, draußen grauer – Motivation sinkt. Gleichzeitig steigt die Lust auf „Couch & Netflix“
Herbst ist wie die Sneak-Preview auf den Winter: Wer jetzt Routine in Licht, Bewegung und Ernährung hält, kommt stabiler durch die kalten Monate.
Quer-Verbindungen: Jahreszeiten im Stoffwechsel-Karussell
Sommer → Herbst: Von „leicht & frisch“ zu „deftig & gemütlich“ → Achte darauf, nicht in die Zucker-Fett-Falle zu rutschen
Herbst → Winter: Lichtdefizit abfedern (Spaziergänge, Vitamin D checken)
Winter → Frühjahr: Hormone resetten sich, mehr Energie – nutze das für einen Bewegungs- und Ernährungs-Boost
Frühjahr → Sommer: Motivation nutzen, um Routinen aufzubauen → dann fällt Sommerfigur & -gefühl leichter
Kurz gesagt:
Frühjahr = Antrieb & Neustart
Sommer = Leicht & aktiv
Herbst = Appetit & Speichern
Winter = Comfort & Gemütlichkeit

Rezeptidee:
„Golden Chai Spritz“
– heiß & kalt, extravagant & trendy
Ein Hybrid aus Chai Latte und Golden Milk – würzig, cremig, goldfarben. Zuckerfrei, aber voller Geschmack. Du kannst ihn sowohl dampfend heiß als auch eisgekühlt servieren – und er sieht durch die kräftige Farbe richtig „Instagram-tauglich“ aus.
Zutaten (für 2 Gläser/Tassen):
250 ml ungesüßte Pflanzenmilch (z. B. Hafer oder Mandel)
250 ml Wasser
1 Teebeutel Schwarztee oder Rooibos (koffeinfrei)
1 TL Kurkumapulver (oder frisch geriebene Wurzel)
1 Stück frischer Ingwer (ca. 2 cm, in Scheiben)
½ TL Zimt
2–3 Kardamomkapseln (angestoßen)
1 kleine Prise schwarzer Pfeffer (verstärkt die Kurkuma-Wirkung)
Optional: 1–2 Datteln mitkochen
Zum Garnieren: Zimtstange, Sternanis oder Orangenzeste
Zubereitung – heiß:
Wasser mit Gewürzen aufkochen, 5 Minuten köcheln lassen
Teebeutel hineingeben und 3–4 Minuten ziehen lassen
Pflanzenmilch erhitzen, schaumig schlagen und zum Tee geben
In Tassen füllen, mit Zimt oder Orangenzeste dekorieren
Zubereitung – kalt (Iced Golden Chai Spritz):
Teebasis wie oben kochen, dann abkühlen lassen
Mit kalter Pflanzenmilch verrühren, auf Eiswürfel gießen
Mit Sprudelwasser auffüllen für den „Spritz“-Effekt
Dekorieren mit Orangenscheibe & Zimtstange – sieht edel aus!
Warum passt’s perfekt in den September?
Herbst-Gewürze (Zimt, Kardamom, Kurkuma) → wärmend, gemütlich
Frische Option auf Eis → falls die Tage noch warm sind
Zuckerfrei → aber durch Dattel leicht süß
Superfood-Charakter → Kurkuma & Ingwer = Trend, entzündungshemmend
Extravagant → goldene Farbe, eindrucksvolle Garnitur, vielseitig servierbar
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